„Kommunikation des BGM“: Moderne Kommunikationsstrategien für BGM-Maßnahmen (Teil 1)

Was unterscheidet erfolgreiche BGM-Maßnahmen von denjenigen, die nicht erfolgreich sind? Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, jedoch nicht selten spielt die Art der Kommunikation des BGM-Angebots eine maßgebliche Rolle für die Akzeptanz und die Wirkung der jeweiligen Maßnahmen. Die richtige Kommunikation kann eine wichtige Schlüsselrolle bei der Umsetzung von BGM-Maßnahmen spielen. Eine mögliche Kommunikationsstrategie ist die Amuse-Gueule-Strategie.

Was ist die Amuse-Gueule-Strategie?

Die Amuse-Gueule-Strategie umfasst verschiedene Strategien, um den Erstkontakt mit dem Thema BGM zu gestalten. Mitarbeiter, die wenig Kontakt und Erfahrung mit Sport haben oder sich dem Thema Gesundheit stark verschließen, gilt es vor der ersten BGM-Maßnahme für das Thema zu sensibilisieren. Dies gestaltet sich oftmals schwierig und erfordert Fingerspitzengefühl in der Kommunikation. Schließlich ist der Erstkontakt mit dem Thema BGM oft entscheidend für den weiteren Verlauf.

 

Wie funktioniert die Amuse-Gueule-Strategie?

Ziel der ganzen Strategie ist es, den Mitarbeiter optimal für die betreffende BGM-Maßnahme zu motivieren. Um dieses Ziel zu erreichen kann das aus der Werbebranche bekannte AIDA-Prinzip eingesetzt werden. Dabei müssen vier Phasen durchlaufen werden. Zunächst muss die Aufmerksamkeit (Attention) der Zielperson geweckt werden. Anschließend gilt es Interesse (Interest) und Wünsche (Desire) der Zielperson anzusprechen. Die letzte Phase stellt auf eine bestimmte Handlung (Action) ab, die durch das Durchlaufen der Vorphasen erreichten werden soll. (vgl. Springer Gabler Verlag, 2016). Es handelt sich also um einen Ansatz der Orientierung an den Mitarbeiterinteressen (Interest) bzw. Bedürfnissen (Desire). Dieser Ansatz wird auch im derzeitigen Präventionsgesetz als Pflichtkriterium vorgegeben. Eine gute Kommunikationsstrategie benötigt daher folgende vier Voraussetzungen:

  1. Sie muss etwas bieten, das Aufmerksamkeit erregt und neugierig macht.
  2. Sie muss sich den konkreten Bedürfnissen der Mitarbeiter orientieren.
  3. Sie muss eine konkrete positive Selbsterfahrung bieten.
  4. Sie muss nicht nur Einzelpersonen ansprechen, sondern auch deren Umfeld einbinden.

 

Wie setze ich die Amuse-Gueule-Strategie praktisch um?

Zunächst lässt sich festhalten, dass die Amuse-Gueule-Strategie in drei Phasen gegliedert werden kann. Die drei Phasen sind Selektion, Initialkommunikation und Distribution. 

1. Phase: Selektion In der ersten Phase müssen die entsprechenden Angebote selektiert werden. Das heißt es muss aus einem gewissen Angebot eine oder mehrere Maßnahmen ausgewählt werden, die als wirksam eingestuft werden und zudem Neugier bei den Mitarbeitern hervorrufen. Besonders zu beachten ist dabei, dass die Vorteile für die Mitarbeiter klar kommuniziert werden müssen. Jeder einzelne Mitarbeiter sollte verstehen, dass er durch ein geringes Maß an Aufwand einen spürbaren Erfolg erreichen kann. 

2. Phase: Initialkommunikation Nachdem der erste Schritt gemacht ist, geht es nun darum die ausgewählte Maßnahme vorzustellen und zu kommunizieren. Dies gelingt sehr gut durch Herstellung eines direkten Bezugs zu dem jeweiligen Mitarbeiter. Dementsprechend sollte man einem Mitarbeiter, der täglich viel heben muss, klar aufzeigen, dass er durch Schulung der richtigen Hebetechnik wesentlich weniger Rückenschmerzen haben wird. Mitarbeiter, die viel am Schreibtisch sitzen, sollten klar dargelegt werden, dass die richtige Einstellung des Schreibtischs einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben wird. Besonders bei Mitarbeitern, die sehr kritisch gegenüber BGM-Maßnahmen sind, lohnt es sich kreativ zu werden und möglichst mit direktem Bezug zum Mitarbeiter zu kommunizieren5.

3. Phase: Distribution Wenn die ersten beiden Phasen erfolgreich abgeschlossen wurden, folgt die Distribution. Die Phase hat das Ziel die geäußerten Vorteile zu überprüfen. Jeder Mitarbeiter vergleicht demnach die genannten Vorteile mit der eigenen Wahrnehmung der Veränderungen. Stimmt die Erwartung an die Maßnahme mit der eigenen Wahrnehmung überein, so ist die Maßnahme erfolgreich etabliert. Wenn jedoch der Erfolg in den Augen des Mitarbeiters nicht eintritt, wird dieser in Zukunft nicht bereit sein, Zeit zu investieren. Wichtig ist, dass der Mitarbeiter eine Überprüfung erst nach mindestens 30 Tagen erfolgt. Sollten wir Ihr Interesse für Kommunikationsstrategien eines effektiven betrieblichen Gesundheitsmanagement geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

 

Quellen:

  1. Integriertes Betriebliches Gesundheitsmanagement : Sensibilisierungs- , Kommunikations- und Motivationsstrategien / von Anabel Ternès, Benjamin Klenke, Marc Jerusel, Bastian Schmidtbleicher (2017), S.68
  2. Integriertes Betriebliches Gesundheitsmanagement : Sensibilisierungs- , Kommunikations- und Motivationsstrategien / von Anabel Ternès, Benjamin Klenke, Marc Jerusel, Bastian Schmidtbleicher (2017), S.69
  3. Integriertes Betriebliches Gesundheitsmanagement : Sensibilisierungs- , Kommunikations- und Motivationsstrategien / von Anabel Ternès, Benjamin Klenke, Marc Jerusel, Bastian Schmidtbleicher (2017), S.69
  4. Integriertes Betriebliches Gesundheitsmanagement : Sensibilisierungs- , Kommunikations- und Motivationsstrategien / von Anabel Ternès, Benjamin Klenke, Marc Jerusel, Bastian Schmidtbleicher (2017), S.70-72

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